Das Problem
Der größte Anteil des gütegesicherten Komposts aus Grün- und Bioabfall wird mit knapp 60 % in der Landwirtschaft verwertet. Öko-Betriebe sind allerdings bislang unterrepräsentiert, da die Anbauverbänden Bioland und Naturland erst Ende 2014 auf Grund zunehmender Nährstoffprobleme (insbesondere bei der Versorgung mit Phosphor und Kalium) beschlossen, Biogutkomposte aus der getrennten Sammlung organischer Haushaltsabfälle als Düngemittel zu zulassen. Zur Verbreitung des Ökologischen Landbaus und zur Verbesserung der Situation auf Öko-Betrieben ist die Bereitstellung von Nährstoffen entscheidend. Durch Komposte aus der getrennten Sammlung werden prinzipiell essentielle Nährstoffe und organische Substanz aus einem erweiterten regionalen Stoffstrommanagement den Betrieben zugänglich gemacht. Demgegenüber stehen aber die Probleme bei der Belastung der Komposte mit Störstoffen aufgrund einer schlechten Sortierung in den Haushalten. Nur Komposte mit höchster Sortenreinheit werden zukünftig den Weg in eine stofflich angemessene und effiziente Verwertung finden können.
Ziele
- Etablierung eines eigenständigen Netzwerks
- Regionale Rückführung von Nährstoffen (Phosphor)
- Störstoffminimierung
- Optimierungs- und Maßnahmenempfehlungen
Der Aufbau eines funktionierenden Netzwerks erfordert zwingend Verständnis für die Sorgen und Nöte der einzelnen Beteiligten!
Methoden
Initiierung von Projekten:
- Förderung des Austausches und der Zusammenarbeit von Wissenschaft mit Praxispartnern: Landwirtschaft, Verbände, Beratung, Kompostwirtschaft, Vertreter der Ökomodellregionen im Werra-Meißner-Kreis, Stadt und Landkreis Kassel sowie aus den Kommunen
Analyse von Stakeholdern:
- Status-Quo Aufnahme von bestehenden Initiativen, Gruppen und Projekten
- Dies bezieht sich sowohl auf die Herstellung von Komposten als auch auf deren Anwendung
Problemanalyse:
- Warum befinden sich Störstoffe in der Biotonne
- Warum verzichten Landwirte auf den Einsatz von Kompost
Anlage von Demoversuchen
- Anwendung von Kompost
- Rückführung von Nährstoffen (Phosphor, Kalium, Mikronährstoffe, …)
- Untersuchung der Nährstoffgehalte und bodenbiologischer Parameter
Aufbau eines Netzwerks
- Abbau von Hemmnissen für die Anwendung von Kompost zu identifizieren
- Best-Practice- Beispiele für die Erzeugung von hervorragenden Kompostqualitäten zu untersuchen
- Regelmäßige Treffen von Akteuren aus Wissenschaft und Praxis
Organisation von Ideenworkshops